Page 63 - Jahrbuch 2000-2016_ZF
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26. September 2016           Niklaus von der Flüe  (Schutzpatron der Schweiz)  1417  -  1487




            Flüeli Ranft - Niklaus von der Flüe




            Meine Wesenheit trägt den Namen Niklaus von der Flüe. Auch in diesem Jahr habt ihr den Weg

            wieder auf euch genommen, um in der Ranft zu verweilen. Dafür ein liebevolles Danke. Ich möchte
            euch sagen – der Weltfrieden – oder besser gesagt, was noch an Frieden gelebt wird – wird immer
            enger und kleiner. Durch den grossen Fortschritt wird die Welt so gesehen immer kleiner – und für
            alle einsichtbar. Was in früheren Zeiten so ja nicht war. Dadurch ist die Gier und auch das
            Machtgehabe immer grösser geworden – viele möchten dadurch überall mitreden – und vor allem
            möchten viele den – oder einen Gewinn für sich – in nicht geringer Menge abzweigen.


            Viele suchen mit diesem Gehabe die innere Leere zu füllen und ihr Selbstwertgefühl aufzubessern.
            Zu Hause in der stillen Umgebung – und vor allem im Inneren des Menschen wäre all das zu
            finden. Doch ist das für viele zu einfach. Es sollte ja immer etwas sein, das Getöse bringt und vor
            allem brauchen sie ja etwas zu erzählen, das die Mitmenschen beeindrucken soll.

            Ich möchte euch sagen. Nehmt von all dem Abstand und besinnt euch auf das wahre Sein eures
            Erdenlebens. Begebt euch auf den Weg der Stille und der Einkehr. Nur so kann und wird der Friede

            in euch Einzug halten – Befreiung werdet ihr fühlen und ihr werdet dadurch eure Mitmenschen
            und euer Umfeld anders wahrnehmen.

            Ihr sollt erkennen, dass euer Leben einen Sinn hat – dass ihr Aufgaben habt, die für euch eine
            gewisse Bestimmung haben, die ihr mit Liebe erledigen sollt. Niemand sollte nur so in den Tag
            hinein leben und darauf warten, dass etwas in seine geöffneten Hände gelegt wird.

            Jedes Erdenleben hat seine Berechtigung – vergleichbar mit einer kostbaren Uhr. Das Räderwerk
            muss sich im Gleichklang drehen – wenn dem nicht so ist – kommt auch die schönste Uhr aus dem

            Takt. So ist es auch mit eurem Leben. Im Gleichklang solltet ihr versuchen zu leben und wenn ihr
            aus dem Takt kommt, versucht die Fehler zu beheben und kehrt wieder auf euren Weg zurück.
            Räumt die Steine auf eurem Lebensweg zur Seite – immer mit Liebe und Achtung allen gegenüber
            – seid dankbar für alles was euch geboten und gegeben wird – und lernt aus allem. Begegnet

            euren Mitmenschen immer auf Augenhöhe – wertet und bewertet nicht. Segnet euch im Namen
            Gottes – eure Familie – die Arbeit und so wird der Frieden in euch Einzug halten – und ihr werdet
            gesegnet sein.

            Die Liebe Gottes ist grenzenlos – er verurteilt nicht – er lässt geschehen, was der Mensch mit
            seinem freien Willen kreiert – den Blick dahin ausgerichtet, dass jeder Mensch für all sein Tun
            verantwortlich ist und auch gerade stehen wird. All das geschieht mit dem Wissen der Seele, dass

            sie alles irgendwann bereinigen wird - egal in welchen Zeiten und in welchen Abständen.

            Ich möchte euch sagen – Gott straft niemals – jede Missetat trägt das Urteil – die Strafe – schon in
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